Vorgeschichte:

Der kleine Kater jagte durch die Büsche und warf sich auf den dunklen Krieger.
„Attacke!“, johlte ein Zweiter und stürzte sich ebenfalls auf Dunkelkralle. Die beiden Tigerkater hielten
sich mit den kleinen, spitzen Krallen im Pelz ihres Vaters fest. Der Jüngere biss ihm ins Ohr. „Autsch, Hilfe!
Zu Hilfe!“, schnurrte der Krieger. Eine Tigerkätzin kam angetrottet und schnurrte belustigt. „Na ihr.
Lasst mir bloß euren Vater ganz.“ „Mama!“, maunzten die Kätzchen. Dunkelkralle erhob sich und schüttelte
sein Fell aus. Plötzlich tauchte ein dunkelblauer Kater auf. „Hallo Diamantenstern“, miaute der Ältere der
Brüder. „Hallo Rachejunges, Hallo Falkenjunges, wie geht es euch?“ „Gut!“, riefen die beiden im Chor.
Rachejunges biss seinem Bruder sanft ins Ohr und rannte kichernd davon. „Hey!“, rief Falkenjunges und
jagte ihm nach. Diamantenstern schnurrte. „Hellherz, komm mal mit in meinen Bau!“ Die helle Kätzin folgte
ihrem Anführer in dessen Bau. „Komm Falkenjunges, lass uns draußen spielen!“ Die beiden Tigerkater schlichen
sich aus dem Lager und sprangen wenig später durch die Moore, Heiden und Baumfelder. Lachend rauften
die beiden Jungkatzen, gingen auf einander los, taumelten und kullerten gemeinsam über den weichen Torfboden.
Im Lager lief Diamantenstern unruhig im Bau auf und ab. „Was ist Diamantenstern? Falken und Rachejunges
entwickeln sich doch prächtig! Sie werden bald bereit sein Schüler zu werden. Oder?“ Der Anführer seufzte.
„Das ist es nicht Hellherz, die beiden werden zweifellos gute Krieger des MoorClans werden, aber der
SternenClan hat mir eine Warnung geschickt: ‚Wenn die Dämmerung untergeht, wird Rache genommen, und das
Unheil wird kommen. Weiße Fänge, scharfe Krallen, viele Krieger werden fallen. Der Falke sich in die Lüfte
schwingt, Rache nur den Tod uns bringt. ‘“ Hellherz sah Diamantenstern entsetzt an. „Du meinst doch nicht,
dass damit Rache, Falken, und Dämmerjunges gemeint sind?“ Der dunkelblaue Kater sah seine Stellvertreterin
mitfühlend an. „Doch, genau das meine ich.“
„Los beeil dich! Ich dachte Falken können fliegen!“, feixte Rachejunges von einem höhergelegenen Ast. „Die schon,
ich nicht“, keuchte Falkenjunges und zog sich auf den Ast hinauf. Beide saßen jetzt hoch oben in der Trauerweide.
„Bald werden wir Schüler, hat Mama gesagt“, murmelte Falkenjunges leise. Sein Bruder nickte.
„Aber Dämmerjunges….“ „Ich weiß was du meinst, er ist schwach und kränklich, ob er jemals Krieger werden kann?“
, stimmte Rachejunges zu. „Natürlich werde ich Krieger.“, japste eine Stimme vom Fuße des Baums her. „Dämmerjunges!“,
riefen die Brüder als sie den dunkelbraunen Jungkater entdeckten. Schnell kletterten sie von der Weide hinunter.
Der Dunkle keuchte und hustete. „Du hättest im Lager und bei Rabenfeder bleiben sollen!“, miaute Falkenjunges
tadelnd und besorgt zugleich. Rachejunges nickte zustimmend. Dämmerjunges wollte gerade zu einer Antwort ansetzten
als ein Krachen ertönte. „ZWEIBEINER!!!“, jaulte Rachejunges. Er und Falkenjunges sprangen auf den Baum, doch ihr
Bruder war zu schwach und zu langsam. Der Zweibeiner packte ihn an den Hinterbeinen und hob ihn mit der fleischigen
Pranke hoch. Dämmerjunges schrie und wand sich im Griff der Pfote. „Nein!!! Dämmerjunges“, heulte Falkenjunges.
Der Zweibeiner schüttelte den kleinen Kater. Der Dunkelbraune gab ein Röcheln von sich, spuckte Schaum und Blut,
dann erschlaffte er. „NEIN!!!“, kreischten die Brüder gleichzeitig. *Wenn die Dämmerung untergeht* Rachejunges
sprang vom Baum, in dem Moment als der Zweibeiner das tote Katzenjunges angeekelt zu Boden fallen ließ, und landete
auf dessen Schulter. Der Pelzlose schrie und schlug nach dem Tigerkater. Rachejunges wich dem Schlag aus und biss
dem Zweibeiner in die schutzlose Kehle. *wird Rache genommen*, dieser kreischte, Blut sprudelte aus der Wunde.
Wild vor Zorn und Trauer schlug und biss das Junge auf ihn ein, bis er zu Boden sank, voller Blut, reglos, tot, erst
dann ließ Rachejunges von ihm ab. Von seinen Zähnen und Krallen troff Blut. Falkenjunges schlich näher und zu
Dämmerjunges, dessen glasigen Augen panisch ins Leere starrten. „Er ist tot“, wimmerte er und Rachejunges wusste
nicht ob sein Bruder den Zweibeiner oder Dämmerjunges meinte. Er nickte. Da ertönte ein Knurren. Die beiden wirbelten
herum, in dem Moment da fünf riesige Hunde aus dem Gebüsch traten. Sie mussten dem toten Zweibeiner gehört haben.
Alle fünf kamen langsam, mit gesträubten Fell und gefletschten Zähnen näher *und das Unheil wird kommen,
weiße Fänge, scharfe Krallen* die Hunde stürzten vorwärts. Ein schwarzer Kater und zwei helle Kätzinnen
jagten aus dem Unterholz und sprangen zwischen die beiden Jungen und die Hunde. Diese zerfetzten mit den
Krallen der Katzen Pelze und Kehlen, Blut spritzte, Schreie zerrissen die Luft *viele Krieger werden fallen*
Falkenjunges wirbelte herum und rannte davon, rannte so schnell er konnte *Der Falke sich in die Lüfte schwingt*
Rachejunges hetzte ihm nach, die Hunde hinterdrein. An einer Felswand mussten die Beiden anhalten, die
Hunde kamen näher, sie saßen in der Falle. Da sprangen ein dunkelbrauner Kater und eine helle Kätzin von einem
Felsvorsprung und stürzten sich auf die Angreifer. Die Hunde warfen sich auf Dunkelkralle und Hellherz.
Beide kämpften verbittert, wollten ihren Sohn rächen. Zwei der Gegner warfen sich auf die Kätzin.
Ihre Schreie gellten, wurden von den Felswänden zurückgeworfen. Der Schmerz der ihnen inne wohnte ging über
alles körperlich hinaus. Die Felsen färbte sich Rot von den blutigen Spritzern. Der Hund biss zu. Hellherz‘ Rückgrat
brach krachend. Die Jungen pressten sich auf den Boden, Blut verklebte ihr Fell, Hellherz‘ Blut, zitternd, die Augen
weit aufgerissen vor Angst und Entsetzten. Dunkelkralle heulte vor Schmerz um den Verlust. Der Hund warf
den leblosen Körper weg und er landete genau vor den Pfoten der Jungen. Falken und Rachejunges Augen füllten sich mit Tränen.
Die Hunde stürzten sich nun auf Dunkelkralle. Die Brüder sahen weg, starrten die Wand an, an der die
Schatten der sechs Gestalten schaurig tanzten. Sie sahen wie der Katzenschatten sich aufbäumte, hörten die Schreie.
Die massigen Silhouetten warfen sich auf die Katze. Die Schreie wurden immer gequälter.
Sie sahen Blut spritzen, die Wand auf die sie starrten rot färben, Fell und Fleischfetzten flogen durch die Luft,
doch die Schreie hielten an. Die beiden schlossen die Augen, wünschten sich, nichts zu fühlen, zu riechen, zu hören.
Dann endeten die Schreie abrupt. Ein schwerer, blutnasser, verstümmelter Körper landete auf ihnen.
Überall roch es nach Blut und Tod, doch sie ließen die Augen geschlossen, während die Schritte der Hunde erstarben,
und Tränen ihr Fell durchnässten. *Rache nur den Tod uns bringt*, schloss der SternenClaner.
Fortsetzung folgt…